Ostermorgen.
Schlummernd ruht sie noch, die dunkle Erde.
Träumend schwebt sie durch das stille All,
Und die Einsamkeit, die sternverklärte,
Lauscht dem Flötenton der Nachtigall.
Aber nun wird schon Orions Leyer
Bleich und bleicher dort am Himmelszelt,
Und die Nacht zieht ihren schwarzen Schleier
Leis vom schönen Angesicht der Welt.
Zögernd aus der grauen Nebelhülle
Tauchen lichte Blütenbäume auf,
Und die wunderbare Lenzesfülle
Drängt sich dämmernd an das Licht herauf.
Die im Sonnenuntergange starben
Und in ihrem Schoß begrub die Nacht
Wachen wieder auf, die holden Farben,
Und erglüh’n in neubelebter Pracht.
Immer mächtiger schwellen an die Wogen,
Immer breiter strömt des Lichtes Flut,
Und des Himmels grauer Silberbogen
Färbt allmählich sich mit Rosenglut.
Und nun öffnen sich die Sonnentore,
Und sie steigt empor zu goldnen Höh’n,
Und es rauscht von unsichtbarem Chore:
Auferstehen, Menschheit, Aufersteh’n!
Kommt herauf, befreit von Winterbanden,
Kinder dieser Erde fern und nah,
Der Erlöser ist euch auferstanden,
Eure Not ist aus – Halleluja! …